Künstler*innen
Hier stellen wir die Künstler*innen vor, die mit ihren Werken zur digitalen und künstlerischen Auseinandersetzung mit kolonialen Spuren im Rheinland beitragen. Durch Performance, Skulpturen, Poetry, Sound und Augmented Reality haben sie re:trace möglich gemacht.
Muningandu Hoveka
Mit interdisziplinären Mitteln will sie die Ansicht widerlegen, dass bestimmte traditionelle Praktiken in einem postkolonialen Kontext statisch und unveränderlich sind. Stattdessen möchte sie feiern, wie sich kulturelle Impulse und Spiritualität in der heutigen Zeit weiterentwickeln – und somit weiterleben – können. Ihre umfangreichste Arbeit ist die Hälfte eines Duos, das als The [ ] Project bekannt ist. The [ ] Project arbeitet in einem projektbasierten Format und taucht in verschiedene künstlerische Medien ein, um Interpretationen zu untersuchen, die mit den komplexen Erscheinungsformen des zeitgenössischen Namibia, insbesondere mit gesellschaftlichen und ökologischen Belangen, in Resonanz stehen. Ihr jüngstes Repertoire ist geprägt von verkörperter Erinnerungsarbeit, Memorialisierung und neuen „Praktiken des Selbst“.
Als Künstlerin und Kuratorin schlägt Hoveka häufig Brücken zwischen Kunst und Wissenschaft, indem sie einen kunstbasierten Forschungsprozess als Grundlage für ihre Praxis nutzt. Hovekas Arbeiten sind in Ausstellungen, Präsentationen, Dokumentarfilmen und Ausstellungskatalogen zu sehen. So war Hoveka beispielsweise im Dokumentarfilm „Namibia, ein Ort der Sehnsucht“ zu sehen, den das ZDF 2023 produzierte. Zusammen mit den Künstlern Tuli Mekondjo und Nicola Brandt kam ihr Entwurf für ein öffentliches Denkmal in die engere Auswahl der drei besten Beiträge eines globalen Wettbewerbs für dekoloniale Denkmäler in Berlin 2024.
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@munihov_art
@the_project_nam
Gift Uzera
Er hat einen BA in Musikwissenschaften (Tanz) und Psychologie von der University of Namibia (2017). Zu seinen jüngsten Projekten gehören Rhythm Reborn (2024), Unwritten Archives (2023, München) und Hereroland (2020, Hamburg & 2023, Namibia). Er hat auch in Filmen wie Hand-Holder (2023, Showmax) und Der Vermessene Mensch (2023) mitgewirkt. Uzeras Arbeit beschäftigt sich mit Identität, historischem Trauma und Resilienz durch Geschichten und Bewegung.
Mehr Infos:
@giftaqua
@the_project_nam
Nando Nkrumah
Der deutsch-ghanaische Künstler Nando Nkrumah engagiert sich mit seiner Kunst für Empowerment und den Zugang zu öffentlichen Räumen, insbesondere in Deutschland. Er schöpft aus einem facettenreichen Leben und den vielfältigen Perspektiven seiner Umwelt und verwebt diese in kraftvollen Bildern, Installationen und Interventionen.
Nkrumahs künstlerische Praxis umfasst Malerei, Zeichnung und digitale Werke, mit denen er das Zusammenspiel von Vergangenheit und Zukunft erforscht und normative, hegemoniale Strukturen infrage stellt. Sein kreativer Prozess dient als Mittel zur Befreiung, indem er traditionelle und futuristische Elemente verknüpft, um spekulative Zukunftsszenarien und transformative Prozesse im Hier und Jetzt anzustoßen. Durch den Einsatz von Augmented Reality-Interventionen und Projektionen stellt er die selbstverständliche Wahrnehmung kolonialer Denkmäler in Frage und konfiguriert Orte sowie Erzählungen neu. Sein Werk wirkt als Katalysator für gemeinschaftliche Erkundungen und lädt dazu ein, gemeinsam ein Bild einer zukünftigen Utopie zu entwerfen.
Mehr Infos: nkrumah.de
Maurice Soulié (Reezy Reez)
Unter seinem Künstler*innennamen Reezy Reez ist er als Poetry- und Spoken-Word-Künstler und als Rapper aktiv. Ende 2024 war er als Bildungsreferent im Auftrag des Goethe-Instituts in den USA und hat dort in mehreren Städten Workshops für Deutsch-Lehrkräfte und Schüler*innen gegeben. Mit Sarah Akuma veröffentlichte er 2024 den Song „NSWDD – nicht so wie du denkst“, der sich mit Vorurteilen auseinandersetzt.
Mehr Infos: @reezyreez